Historie
Vereinsgeschichte
Der Fußball bis Ende des 2. Weltkrieges:
Das Fußballspiel trat um die Wende zum 20. Jahrhundert weltweit seinen Siegeszug an. Auch in unserem Erzgebirgsort rannten schon um 1900 die Jungen aus allen Bevölkerungsschichten dem runden Etwas hinterher und begeisterten sich für das Fußballspiel. Am 10. Mai 1913 wird mit der Gründung des Vereins SV Viktoria 1913 der Lauterer Fußball offiziell ins Leben berufen. Der Name bezieht sich auf den Mitgründer Viktor Kunzmann, der auch den 1. Lederball finanzierte. Das erste offiziell ausgetragene Fußballspiel verlor die Lauterer Mannschaft gegen Bernsbach mit 0:5 Toren. Nach dem 1. Weltkrieg bricht im Ort das Fußballfieber aus. Am 23.3.1919 erfolgt mit 18 Sportlern die Neugründung des Vereins. Die Verbandsspiele wurden im Kreismaßstab ausgetragen. Der Sportplatz am Waldhaus wurde zur ersten Heimstätte des Lauterer Fußballs. Im Ort entstehen weiter die Fußballabteilung „Sturm“ des Central-Vereins für Arbeitersport, der „SC
Waldhaus“ und die Fußballabteilung im „Turnverein 1871“. „Viktoria“ dominierte in den Jahren 1925 bis 1930 mit der Erringung der Meistertitel und der Pokalsiege im Erzgebirge. 1932 existieren 14 Herren-, 5 Jugend- und 2 Knabenmannschaften im Dorf. Ein Höhepunkt des Lauterer Fußballs war der 1. Punktekampf zwischen „Viktoria“ und „Waldhaus“ im Jahre 1932, der vor 3.000 Zuschauern mit 3:2 endete. Hervorzuheben ist der unter großen Opfern errichtete Sportplatz und der Bau des Arbeiter- und Sportlerheimes durch den Arbeitersportverein „Sturm“. Die Machtergreifung der „Nationalsozialisten“ 1933 hatte verheerende Folgen für den Lauterer Fußball insgesamt. „Sturm“ wird zerschlagen und seine Besitztümer beschlagnahmt. 1939 verlieren die übrigen Fußballvereine ihre Selbständigkeit und 1943 ist der Fußballsport im Ort am Ende.
Neubeginn und Oberligazeit
Nach dem 2. Weltkrieg war der Fußball für die Jungen und jungen Männer ein Überlebensmittel und deren Drang nach dem Ball ein Zeichen der Hoffnung. Am 23. Juli 1948 fand im Gasthof „Klemm“, dem Stammlokal der Lauterer Fußballer, die Gründungsversammlung der Sportgemeinschaft statt. Im Endspiel um den Erzgebirgspokal siegt Lauter 1949 in Beierfeld gegen Aue mit 5:0 und im Finale um den Titel eines Sachsenmeisters unterliegt Lauter gegen Dresden/Mukten in Chemnitz mit 2:3 Toren. Nach Abschluss der Spielserie 1950/51 spielt Lauter als „BSG Empor“. Fritz Müller löst den verdienstvollen Walter Grosam als Trainer ab. Mit 33:11 Punkten und 45:22 Toren wird unser Ort Staffelsieger und trifft im Endspiel um die Meisterschaft der DS-Liga auf Motor Jena. Nach vier Spielen stieg BSG Empor Lauter in die Oberliga auf und das Dorf war aus dem Häuschen. Der legendäre Walter Fritzsch erhielt einen Vertrag als Trainer dieser Mannschaft. Das Hauptproblem der Mannschaft war der unzureichende Sportplatz. Ein Stadionneubau war für unseren Ort eine Utopie. So wurden die Heimspiele in benachbarten Orten ausgetragen. Am 11.9.1952 gelingt der Mannschaft in Annaberg vor 10.000 Zuschauern gegen Rotation Dresden mit einem 2:2 der 1. Punktgewinn. Zum 1. Sieg kommt es in Schwarzenberg gegen die KVP Leipzig. Die absolute Sensation gelingt dem Neuling im Kampf gegen „Centra Wismut Aue“ mit einem 3:5 Sieg vor 25.000 Zuschauern auf Auer Platz. Die „Fuwo“ schrieb: „Die ganze Arbeit, die der befähigte Trainer Fritzsch an der Elf geleistet hat, muss im ganzen Umfang gewürdigt werden“. Noch acht Punktspiele bestreitet Empor Lauter. Das letzte Spiel am 24. Oktober 1954 endet in Schwarzenberg mit einem 1:0 gegen Rotation Babelsberg und bedeutete doch das selbst unverschuldete Ende der Lauterer Oberligazeit. Im Juni 1991 beschreibt die „Fußballwoche“ die Hintergründe der Verfrachtung dieser erzgebirgischen Dorfmannschaft nach Rostock. Da Mecklenburg ein weißer Fleck auf der Fußballkarte des Landes war, hatte Harry Tisch, damals Vorsitzender des Rates des Bezirkes Rostock, die Idee, diese Mannschaft aus dem Erzgebirge nach Rostock zu verpflanzen. Danach stand der Lauterer Fußball vor einem Scherbenhaufen und die Fans aus Nah und Fern waren für lange Zeit verbittert und verletzt.
Die Zeit danach
1956 kam es zur „Weihe“ der Sportanlage „An der Lumbachhöhe“. Das 1990 frei gewählte Lauterer Stadtparlament beschloss 1992 eine Platzrenovierung. Seit 1990 wird der Sportplatz an der Ludwig-Jahn-Straße verstärkt genutzt. Ein größerer Erfolg war der Einzug der 1. Männermannschaft in die Bezirksklasse. Nach 1975 erfolgten ein Wiederaufstieg in diesen Klassenbereich und der postwendende Abstieg. Mit Trainer Matthias Fiedler erreichte die Jugendmannschaft 1980 das Bezirksendspiel um den FDJ-Pokal, in dem die Mannschaft von Wismut Aue nach Verlängerung unserem Team 0:2 unterlag. Besonders verdient machten sich in dieser Zeit um unseren Fußballnachwuchs D. Kröber, H. Göppert, J. Wendler, J. Poller, P. Fischer und K.-H. Rehklau. Im Spieljahr 1989/1990 wurde die BSG Motor Lauter Kreismeister und schaffte so den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse.
Die Nachwendezeit
Die politische Wende bewirkte gravierende Änderungen im Lauterer Fußballsport. In einer Mitgliederversammlung am 1.8.1990 kürte sich der Lauterer Fußball mit dem Traditionsnamen „SV Viktoria 1913“ und übernahm die Sporthalle an der Lumbachhöhe als Vereinshaus. Erhebliche Probleme ergaben sich für den Verein mit der Finanzierung und aus der Tatsache, dass viele junge talentierte Spieler aus Existenzgründen unser Lauter verließen und ihr Glück in den alten Bundesländern suchten. Fahrten zum Spielort mussten privat finanziert werden. OMERAS, zahlreiche andere Gewerbebetriebe und Fußballfans unterstützen bis heute mit Bandenwerbung, Spenden und umfangreichen Arbeitsleistungen den Verein und hielten so den Lauterer Fußball am Leben. Heute ist unser Verein schuldenfrei und umfasst komplette spielfähige Mannschaften.
Wichtig für einen Neuanfang ist die Sanierung des Sportplatzes an der Ludwig-Jahn-Straße verbunden mit einem Sozialgebäude.
Am 03.09.2022 wurde der komplett sanierte Sportplatz an der Ludwig-Jahn-Straße von Bürgermeister Thomas Kunzmann offiziell an die Lauterer SV Viktoria 1913 e.V. übergeben.
Der Platz war bereits 2020 fertiggestellt wurden, eine Nutzung aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte nur sporadisch.
Die Sportanlage ist ein Schmuckstück in der Region geworden, auf das viele andere Vereine neidisch schauen. Es ist der ganze Stolz des Vereins und wird mit viel Liebe, Engagement und Hingabe gepflegt.
Die Bauphase begann 2015, zuerst entstand das moderne Vereinsgebäude, welches seit 2016 bereits vom Verein genutzt wurde.
In den Jahren 2019 bis 2020 wurde der neue Kunstrasenplatz errichtet. Eine neue Leichtathletikanlage für den Schulsport entstand ebenfalls.
Die Stadt Lauter-Bernsbach investierte circa 3,2 Mio €, durch den Freistaat Sachsen wurden über verschiedene Fördermittelprogramme 1,16 Mio. € für dieses Vorhaben gefördert.
Im Januar 2023 wurde in der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt, dies wurde zum Anlass genommen, den Verein intern Neuauszurichten und Umzustrukturieren.
Im Mai 2024 erfolgte die Einweihung einer neuen digitalen Anzeigetafel, welche noch mehr Komfort für die Zuschauer und Spieler liefert.
Der Verein zählt derzeit über 140 Mitglieder, davon sind viele aktive Spieler, aber auch passive Mitglieder, welche zur aktiven Fanszene zählen.